FREIE WÄHLER regen Satzungsänderung an

2024 07 24 Strandbad Twistesee

Touristen sollen touristische Infrastruktur in Bad Arolsen mitfinanzieren.

 

Am 11.07.2024 wurde von den FREIEN WÄHLERN Bad Arolsen erstmals die bisher noch nicht praktizierte „Aktuelle Stunde“ durchgeführt.

Fraktionsvorsitzender Thorsten Reuter brachte die Diskussion über die Kur- und Fremdenverkehrsabgabe in Gang. Er rechnete vor, dass die Stadt seit Jahren viel Geld investiere, um ihren Bürgern, aber auch ihren Gästen ein schönes Ambiente zu bieten.

Es werde viel mehr geleistet, als nur die Papierkörbe zu leeren. Nicht nur rund um den Twistesee gibt es viele schöne Ecken. Überall in der Stadt blühen die üppigen Blumenarrangements.

All das habe auch seinen Preis. Die Kur- und Fremdenverkehrssatzung erlaube die Erhebung von derzeit einem Euro pro Tag und Gast. Dieses aber nur in Bad Arolsen, Mengeringhausen und Wetterburg. In den Stadtteilen sogar nur von Anfang April bis Ende Oktober.

Nach Abschluss der Zertifizierung des gesamten Stadtgebiets als Tourismusort und nach Änderung des Kommunalabgabengesetzes sei es nun möglich, dass die Stadt Bad Arolsen eine Kur- und/oder Tourismusabgabe für das gesamte Stadtgebiet erheben könne.

Damit können dann die Aufwendungen für beispielsweise den Skatepark, die Freizeitanlage in der Thiele-Aue, die Barockfestspiele oder das Strandbad am Twistesee auch von Urlaubern und Geschäftsreisenden mitfinanziert werden. Eine moderate Erhöhung auf etwa 1,50 Euro oder zwei Euro pro Tag würde keinen Reisenden abschrecken, nach Bad Arolsen zu kommen.

Statements aus der StVV:

In der Stadtverordnetenversammlung ergänzte Bürgermeister Marko Lambion, dass die Kurbeiträge im vergangenen Jahr bei 108 000 Übernachtungen immerhin 65 000 Euro in die Stadtkasse gespült haben. Allerdings seien die Übernachtungszahlen vom Vor-Corona-Jahr 2019 immer noch nicht erreicht. Da wurden 142 000 Gäste-Übernachtungen in Bad Arolsen gezählt und abgerechnet.

Deshalb mahnte Lambion: Die Tourismusbranche befindet sich immer noch in einer schwierigen Lage: „Wir sollten uns bemühen, keine Existenzen zu gefährden.“

Dank für die Anregung und grundsätzliche Zustimmung zu den Vorschlägen des FW-Stadtverordneten signalisierte CDU-Sprecher Uwe Gottmann. Vor einer Erhöhung der Tagesbeträge sollten erst alle Möglichkeiten der Erhebung ausgeschöpft werden.

Ähnlich äußerte sich SPD-Sprecher Ulrich Fiedler. Allerdings könne er sich nicht vorstellen, dass ein Betrag von zwei Euro pro Tag angesichts der Übernachtungspreise irgendjemanden von einem Besuch abhalten könne.

Das bekräftigten auch Grünen-Sprecher Dr. Ulrich von Nathusius und Elmar Kottenstede von der Offenen Liste, der berichtete, selbst häufig mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Eine moderate Kurtaxe schrecke niemanden ab.

FDP-Stadtverordnete Finn Rodewyk stellte jedoch fest: „Die Kurtaxe muss in einem vernünftigen Verhältnis zum Tourismusangebot stehen. Es wäre schön, wenn die Zahl der Gästeübernachtungen erhöht werden könnte. Dann müssten wir die Übernachtungsgebühr nicht erhöhen.“

Bürgermeister Lambion signalisierte, das Thema aktiv anzugehen und im Herbst 2024 einen ersten Lagebericht und mögliche Szenarien zu präsentieren.

Ein Dank geht an die Berichterstattung der WLZ.